Erzählungen aus Georgien 2022, einem Land am Rand von Europa
Die Idee, die Sommerferien nicht wie sonst in Norwegen verbringen zu wollen, kam von meinem Freund Lukas. Er hatte von Norwegen genug und suchte neue Abenteuer. Hierbei ist ihm in der Whitewater Guide App aufgefallen, dass die Südseite vom Kaukasus voller gletschergespeister Bäche ist, die auch im Hochsommer ausreichend Wasser für motivierte Bootfahrer liefert. Nun brauchte es ein Team, ein Auto und einen Flug. Wir wussten, dass Christoph Scheuermann, Scheuer, mit Toro Outdoors Kayak-Kurse in dem Land anbietet. Wir wollten keinen Kurs machen, wir wollten Abenteuer und Spontanität. Nun brauchte es eine Gruppe, die sich bald aus der Wildwasser-Clique ergab und zu der auch Pit Wüstenberg, unser Slalomwart gehörte. Scheuers georgischer Ansprechpartner, Misha Mindishvilli, übernahm die Organisation auf Anfrage per Whatsapp. Er ist mit off-road-fähigen Fahrzeugen ausgestattet, spricht sehr gut Englisch und kennt sich mit den paddelbaren Abschnitten im Land bestens aus. Wir sind mit ihm auf einem leichten Abschnitt auf dem Rioni gestartet und haben mit dem georgischen Wildwassser vertraut gemacht.
Da sich Misha auf leichterem Wildwasser wohler fühlte und mit einer starken Gruppe rechnete, übernahm Egor Voskoboynikov, mit Two_Blades_Adventures zeitweise unsere paddeltechnische Organisation.
Nach einer atemberaubenden Passüberquerung wechselten wir also den Guide um den mittleren Teil der Reise mit Egor zu verbringen, der viele Jahre von Adidas im Team Terrex gesponsort wurde. Wir kannten ihn von Exoeditionsvideos aus Russland, Kirigistan und eben Georgien.
Er brachte uns zu allen interessanten Strecken auf dem Enguri, dem Mulkhura, der Neskra, dem Kintrishi, dem Chakvitskali und dem Khobistskhali. Die ersten drei Abschnitte sind Gletscherbäche, die in der Augusthitze gut gefüllt und waren und wir konnten unsere Grenzen austesten und haben spannende Abschnitte und tiefe Schluchten kennenlernen. Die letzten drei Abschnitte sind regenabhängig und nach den ersten starken Niederschlägen gegen Ende der Ferien konnten wir auch diese Abschnitte im grünen Süden des Landes erkunden. Zum Schluss konnten auch die traumhaft schöne Schlucht des Khobistskhali befahren.
Die letzten Tage haben wir dann nochmal mit Misha verbracht und uns die Rosinen der letzten 2 Wochen herausgepickt. Die letzte Nacht biwakierten wir auf einem wunderschönen Khvanli-Berg